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Thomas Köhler

Rolle:
Autor
Alter:
60
Mitglied seit:
17.10.2012

Über mich

Über mich
Aufgewachsen in einfachen Verhältnissen im nördlichen Westerwald, war ich bereits sehr früh unzufrieden mit meinem Leben. Zwar schaffte ich das Abitur, aber hier wurden meine Defizite auch immer offensichtlicher, zumindest das, was ich dafür hielt. Meine Leistungen waren Mittelmaß und mein Freundschaftskreis bescheiden. In den nächsten Jahren wuchs meine Unzufriedenheit stetig und ich stellte mein Leben immer mehr infrage, traut mich aber nicht, es zu beenden. Als 21-jährige überfiel ich mit einem Freund eine Bundeswehrkaserne. Diverse Banküberfälle folgten. Dazwischen versuchte ich zwar immer wieder im bürgerlichen Leben Fuß zu fassen, schafft es aber nicht. Nach fünf Jahren wurde ich schließlich festgenommen und zu 10 Jahren Haft verurteilt. Die Zeit in der Haft nutzte ich, um mein Leben neu zu gestalten. Heute lebe ich nach einer langjährigen Beziehung wieder alleine im Ruhrgebiet und führe ein kleines Unternehmen.

Ausbildung
Selbstständig im Bereich Büroservice und Training

Motivation
Die Idee zu diesem Buch kam mir bereits während der Haft, allerdings eher vage. Während meiner Arbeit bei der Gefangenenzeitung erhielt ich diverse positive Rückmeldungen zu meinen Schreibfähigkeiten. Sogar meiner Herausgeberin schien mein Stil zu gefallen, obgleich wir inhaltlich meistens auf Konfrontationskurs lagen. So reifte in mir die Idee, meine Erlebnisse während der Banküberfälle und in der Haft zu Papier zu bringen. Zwar hatte ich bereits von einigen Gefangenen gehört, dass sie ihre Hafterlebnisse veröffentlichen wollten und es mehr oder weniger erfolgreich auch taten, jedoch war mir nicht bekannt, dass jemand detailliert darüber geschrieben hatte, wie es überhaupt zu seinem Gefängnisaufenthalt kam. Diese Kombination schien mir interessant, zumal mir selbst die Kriminalpolizei bestätigte, dass ich als Bankräuber durchaus eine Ausnahmeerscheinung sei, weniger aufgrund der Höhe der Beute, sondern wegen meiner Vorgehensweise und Vita. Allerdings hielt sich meine Motivation in Grenzen, bereits während der Haft mit dem Buch zu beginnen, was wahrscheinlich daran lag, dass ich mich nicht auch noch literarisch während des Vollzuges mit Kriminalität und Gefängnisaufenthalt beschäftigen wollte. Statt dessen pflegte ich lieber diverse Brieffreundschaften mit Menschen außerhalb des Vollzuges. Nach der Haft war es kaum anders, meine Zeit schien mir zu schade, als das ich sie damit verbringen wollte, über meine verlorenen Jahre zu schreiben, schließlich musste ich einiges nachholen, sowohl beruflich als auch privat. Einige Jahre später fand ich jedoch die Ruhe, mich wieder mit der Idee eines Buchs zu beschäftigen, welches meine Haft und die Umstände, die dazu führten, beschreiben sollte. Ausschlaggebend dafür waren drei Gründe: • Meine bis dahin nicht gerade gewöhnlich verlaufende Vergangenheit geriet langsam in Vergessenheit. Einerseits darüber erleichtert, wollte ich dieses für mich schmerzliche, aber dennoch wichtige, Kapitel nicht einfach im Fluss der Zeit verschwinden lassen. Mittlerweile besaß ich auch genug Abstand zu den Ereignissen, um mich damit auseinandersetzen zu können. • Frank McCourt´s „Die Asche meiner Mutter“ faszinierte mich. So gab mir dieses Buch einen Motivationsschub einmal selbst zu versuchen, etwas Autobiographisches zu schreiben, das den einen oder anderen vielleicht ebenso in seinen Bann ziehen könnte. • Den letztendlichen Ausschlag dazu, mein Vorhaben in die Tat umzusetzen, gab meine damalige Freundin. Sie war nicht nur von der Idee begeistert, dass ich ein Buch über meine Zeit in und vor der Haft schreiben würde, sondern spornte mich auch immer wieder während der Arbeit dazu an, es fertigzustellen.

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