Martin Renold: Alle meine Packer

Dies ist ein amüsantes Buch von Geschichten über eine eigenartige, oft skurrile Sorte von Menschen, die liebevoll dargestellt werden. Der Autor, ein ehemaliger Verleger, beschreibt humorvoll, aber nie verletzend, die verschiedenen Charaktere seiner Packer (Lageristen). Der Leser wird immer wieder schmunzeln, sei es über Binggeli, den Charmeur und ehrlichen Lügenbaron, der mit der Portokasse eine ganz besondere Finanztheorie entwickelt, oder Luz Lutz, der das Portobuch philosophisch betrachtet und mit Pythagoras darin etwas Magisches beobachtet. Da ist auch Jonas, der Freund des Papstes, der mit einem Löwen ins Büro kommen wollte, oder der liebe, brave, eines Einbruchs beschuldigte Bruno, der nicht wie Binggeli das Leben, sondern nur die Bücher durcheinanderbrachte.
Was ihn und seine Mitarbeiter manchmal fast hätte verzweifeln lassen können, beschreibt der Autor mit viel Humor und Augenzwinkern. Zu Recht stehen am Anfang des Buches zwei Zitate: "Die Arbeit ist heilig, aber selig, wer sich davor hütet" und das Goethe-Zitat "Die Menschen sind, trotz all ihren Mängeln, das Liebenswürdigste, was es gibt."

Über Martin Renold

Martin Renold, mit bürgerlichem Namen Marcel Pändler, wurde 1927 in St. Gallen geboren, wo er zur Schule ging und wo er heute wieder lebt. Er gründete 1950 den Eirene-Verag, St. Gallen, wurde 1956 Verlagsleiter eines Zürcher Verlags und 1974 Lektor in einem Verlag in Aarau. Er schrieb Gedichte, Kinderbücher, vor allem aber historische Romane, wie seinen Roman "Echnatons Wahn".