Klaus Heitmann: No Mummy, No Papi

"No Mummy, No Papi" ist die unglaubliche aber wahre Geschichte eines etwa acht-jährigen indischen Straßenjungen, der dem Autor und seiner Frau vor fast einem halben Jahrhundert gewissermaßen auf ihrer Hochzeitsreise zugelaufen ist und den sie von der Straße weg in ihre Familie aufgenommen und in seiner Heimat aufgezogen haben. Geschildert wird darin das unvergleichliche biographische Geschehen, welches immer wieder neue dramatische Wendungen nimmt und durch die 10.000 Kilometer sowie die kulturelle Kluft, welche zwischen den Protagonisten lag, außerordentlich kompliziert wird. Darüberhinaus hat der Autor entlang dieser Geschichte mit allerhand Exkursen und Reiseberichten ein breites Panorama der indischen Gesellschaft und Kultur gezeichnet Themen, mit denen er sich seit Jahrzehnten intensiv beschäftigt hat. Schlaglichter werden dabei immer wieder auf die komplizierte indische Geschichte und auf das Verhältnis von Europa und Indien von der Antike bis in die neueste Zeit geworfen. Durch die persönliche Beziehung hat der Autor Einblicke in die unteren Schichten der indischen Gesellschaft erhalten, die einem Europäer normalerweise nicht möglich sind. Das Buch wird daher auch die interessieren, welche etwas über das rätselhafte Land Indien und seine Gesellschaft erfahren wollen.
Der Zufall wollte, dass zeitgleich zur Veröffentlichung von „No Mummy, No Papi“ der Friedensnobelpreis an den indischen Kinderrechtsaktivisten Kailash Satyarti verliehen wurde. Dadurch hat das Buch eine besondere Aktualität erhalten. No Mummy, No Papi ist gewissermaßen das Buch zum Preis.
Der vorliegende Band umfasst die euphorischen ersten drei Jahre dieser Jahrzehnte andauernden deutsch-indischen Geschichte, die viele als märchenhaft empfinden (Frauen lesen sie offenbar mit einem Taschentuch in der Hand). Darin zeichnen sich aber auch schon die späteren Turbulenzen ab, bei denen „no mummy“ und „no papi“ sich mal auf den Findling und mal auf die Finder beziehen wird. Diese Ereignisse werden Gegenstand eines weiteren Bandes sein, der in Vorbereitung ist.

Über Klaus Heitmann

Klaus L. Heitmann ist Jurist und Schriftsteller.
Er schreibt über alles, was ihn interessiert und nicht niet- und nagelfest ist, mit Vorliebe über Philosophie, Architektur, Religion, Musik (die er auch sehr aktiv betreibt), Reisen und ansonsten über Gott und die Welt. Seine Spezialität ist Geistes-Science-Fiktion (siehe klheitmann.com).
Als Frucht seiner ein halbes Jahrhundert andauernden Beschäftigung mit Indien ist jetzt der erste Band des autobiographischen Buches "No Mummy, No Papi" herausgekommen, eine Mischung aus Reisebericht, kulturgeschichtlichem Essay und Gesellschaftsdarstellung, deren Motor eine unglaubliche Kindergeschichte ist. Ein weiteres Indienbuch ist "Indienfahrt 1965" (ISBN 978-3-7375 0996-3)
Siehe auch “Zeitgenossengespräch” in SWR2 vom 17.4.2010 - SWR.de